
5G & Co: Hört und liest China immer mit?
Wie Spionage auf chinesisch läuftPREVIEW online - Wie kritisch Infrastrukturen wie die Telekommunikation (TK) für unser Land sind, hat uns die Corona-Krise mehr als deutlich gezeigt. Daher ist größte Vorsicht geboten, chinesische Hersteller weiter an unserer TK-Infrastruktur zu beteiligen. Nun weist auch der Verfassungsschutz in seinem gerade erschienenen Jahresbericht erstmals auf die Gefahr hin, chinesische Unternehmen wie Huawei und ZTE weiter am Auf- und Ausbau des deutschen 5G-Netzes zu beteiligen. USA und Brasilien haben chinesische Produkte bereits aus ihren TK-Netzen verbannt. Vodafone und Deutsche Telekom hingegen halten immer noch an Huawei- und ZTE-Produkten fest. Auch Bundeskanzlerin Merkel hatte sich immer wieder gegen einen Ausschluss ausgesprochen. Aber bei den ehrgeizigen Zielen, die China nicht nur auf dem Technologiesektor verfolgt, könnte man sicher leicht geneigt sein, sich teure und langjährige Grundlagenforschungen zu ersparen und einfach die Ergebnisse abzugreifen und zu kopieren. Darauf verstehen sich Chinesen ja bestens und Beispiele dafür gibt es genügend.
Blaupause für High-Tech-Kopien
Auf nahezu jeder Messe können Besucher beobachten, wie Scharen von Chinesen jedes Detail neuer Produkte fotografieren. Aber auch in China gehen Chinesen wenig zimperlich mit ausländischen Unternehmen um. Denn von Produkten, die in China hergestellt werden sollen, müssen die Unternehmen und Rechteinhaber im Vorwege eine Art Blaupause an die chinesischen Behörden einreichen. Daraufhin entscheiden die staatlichen Instanzen, ob das Unternehmen dies in China produzieren darf. Die Verlockungen des großen Marktes und billigerer Herstellung scheinen den Unternehmen, die dieses miese Spiel mitmachen, wichtiger als der Schutz ihres eigenen Know hows zu sein.
Der Transrapid-Klau
Ein noch brutaleres Lehrstück des „Technologie-Transfers auf chinesisch“ ist die Transrapid-Kopie. Mit unseren Steuergeldern unterstützt und von den deutschen Konzernen Siemens und ThyssenKrupp Transrapid entwickelt, wurden 1979 erste Prototypen der Magnetschwebebahn vorgestellt. Die Anwendungsreife erfolgte 1991. Neben einer Testanlage in Niedersachsen sollte vor allem eine Pilotstrecke helfen, das „Verkehrssystem der Zukunft“, diese völlig neue Generation der Mobilität, auch zu einem Exportschlager werden zu lassen.
Als Piloten waren Verbindungen zwischen München-City und Flughafen München ebenso im Gespräch wie die Strecke Hamburg-Berlin. Aber – wie gerade erst wieder mit der Corona-App erlebt – wird im technologiefeindlichen Deutschland gerne und endlos diskutiert. Deutsche Bedenkenträger brachten auch das zukunftsweisende Projekt Transrapid zu Fall.
Ausverkauf deutscher Technologien
Einzig die Chinesen bauten eine Pilotstrecke und nahmen 2003 den Regelbetrieb zwischen dem Flughafen und der City von Shanghai auf. Die von den Deutschen gebaute Pilotstrecke hatte allerdings von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens „Betriebspause“. Die beiden Bahnhöfe wurden abgeschlossen. Hinter den verschlossenen Türen bauten aber Heerscharen von Chinesen jedes noch so kleine Detail des Transrapids auseinander und fotografierten alles sorgsam.
Das Ergebnis nächtlicher Spionage:
Bereits in diesem Jahr will die Volksrepublik den Bau einer neuen, 1.000 km langen Magnetschnellbahn (Transrapid Maglev) beginnen. Nach Angaben offizieller chinesischer Medien sollen moderne Transrapid-Züge zwischen den Millionenstädten Guangzhou und Wuhan („Corona-City“) mit einer Geschwindigkeit von zunächst 600 km/h fahren. Die Fahrzeit zwischen den beiden Städten solle mit Maglev von etwa 10 Stunden auf dann lediglich zwei Stunden reduziert werden. Die Transrapid-Trasse werde zugleich vorsorglich für eine Geschwindigkeit von bis zu 1.000 km/h ausgelegt.
Wie vieler Lehrstücke bedarf es noch?
Nicht so krass wie der Transrapid, aber Beispiele für chinesischen Technologieklau gibt es genügend. Wie blauäugig und naiv muss man also sein, um all diese Beispiele für nur einen Teil von Spionage – der Wirtschaftsspionage – zu ignorieren?
Wenn Deutschland im Bereich TK schon nicht mithalten kann, gäbe es mit Nokia und Ericsson doch zumindest auch europäische Alternativen beim Auf- und Ausbau des 5G-Netzes und des IIoT. Warum spielen die Entscheider hier „Russisches Roulette“, denken nicht europäisch und stärken den heimischen Markt?
Pressekontakt Peter Becker
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